fit im job 2021

Am Montag, dem 30. Mai 2022, wurde in der Helmut-List-Halle zum zwanzigsten Mal der steirische Gesundheitspreis „fit im job“ verliehen.

Unsere Preisträger 2021 im Detail

Kindergarten Spielberg Freizeitanlage
Kategorie 1 (1 bis 10 MitarbeiterInnen)
„Betriebliche Gesundheitsförderung“
 

"Das eigene Wohlergehen hat einen neuen Stellenwert"

Achtsam mit sich und den anderen umgehen! Unter dieser Prämisse konnte die Kindergarten Spielberg-Freizeitanlage auch herausfordernde Zeiten sehr gut bewältigen.

„Ich für mich“
Der Fokus auf Gesundheit wurde bereits 2016 im Rahmen des Projektes „Gesunder Kindergarten, gemeinsam wachsen“, gelegt, wo das Ziel die Kinder und deren Eltern waren. Erst mit dem extern begleiteten ganzheitlichen BGF-Projekt mit dem Titel „Ich für mich“ von 2018 bis 2020 kam die Erkenntnis, dass wir auch auf uns selbst gut achten müssen, damit es unseren Schützlingen noch besser gehen kann.

Teamkultur und Zusammenarbeit
Bei den regelmäßig durchgeführten Teamgesprächen werden Anliegen und Bedürfnisse evaluiert und unter Einbeziehung des erstellten Maßnahmenplanes entsprechende Angebote ausgewählt. Ehrlichkeit und Offenheit in Bezug auf die eigenen Bedürfnisse bilden die Voraussetzung in Bezug auf die Maßnahmenumsetzung. Die gesetzten Ziele wie Stärkung der körperlichen und geistigen Gesundheit, Forcieren von Teambuildingsaktivitäten, gezielte Bearbeitung belastender Problemfelder sowie eine ruhigere Pausengestaltung konnten gut umgesetzt werden. Die Arbeitszeitgestaltung wird intern geregelt, hier gilt der situationsorientierte Ansatz, um den täglichen Gegebenheiten und Herausforderungen auch in gesundheitlicher Hinsicht besser entgegenkommen zu können.

Wertschätzung und Achtsamkeit
Partizipation erhält in einem Team von 2 Personen eine zentrale Bedeutung und lebt von gegenseitigem Respekt, wertschätzendem Umgang und Vertrauen. Gemeinsame Unternehmungen in der Freizeit haben dazu beigetragen, ein noch positiveres Betriebsklima zu fördern.

Umgesetzte BGF-Maßnahmen:
• Start in den Berufstag mit einer Morgenmeditation vor Eintreffen der Kinder
• Stärkung der eigenen Fitness sowie auch der Fitness der Kinder durch gemeinsame Turneinheiten im Freien
• Anschaffung von 2 Paar Gesundheitsschuhen
• Gemeinsames gesundes Frühstück bei den Teambesprechungen
• Durchführung von Bewegungs-Workshops wie Nordic Walking, Rückenschule, Teilnahme am Businesslauf
• Ernährungsworkshops sowie Workshops zur Stärkung der seelischen Gesundheit wie Aktives Glückserleben, Atem-Entspannungstechniken, Dankbarkeit, Humortraining, Stress, Resilienz, Stimmtraining, Burnout-Prävention, Selbstfürsorge.

Bezirksgericht Deutschlandsberg
Kategorie 2 (11 bis 50 MitarbeiterInnen)
„Betriebliche Gesundheitsförderung“
 

"Schritt für Schritt – gemeinsam fit!"

Der Einsatz des Bezirksgerichts Deutschlandsberg für gesundheitsfördernde Maßnahmen im Betrieb zeigte sich bei „fit im job 2021“ in einem klar strukturierten, ganzheitlichen BGF-Projekt.

Aufgrund zusätzlicher Herausforderungen durch die Dienststellenzusammenlegung des Bezirksgericht Deutschlandsberg wurde die Teilnahme am Projekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung der BVAEB beschlossen. Das Motto des Gesamtprojektes lautet: „Schritt für Schritt – gemeinsam fit“. Es wurde ein neues Projektteam gegründet und eine Projektleiterin bestellt. Die Kick-off-Veranstaltung wurde bereits im Juni 2017 durchgeführt.

Nach Feststellung der Ist-Situation unter Einbindung des gesamten Teams und Erstellung des Maßnahmenplans wurden Themenschwerpunkte erarbeitet und umgesetzt. Unter anderem wurden eigens Bewegungs-Multiplikatorinnen ausgebildet, um das Projekt „MitarbeiterInnen bewegen MitarbeiterInnen“ durchzuführen, welche auch laufend die körperliche Fitness der KollegInnen fördern. Zusätzlich wurden Workshops angeboten, wobei die unterschiedlichen Inhalte detailliert auf die Bedürfnisse der einzelnen MitarbeiterInnengruppen ausgerichtet wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass alle Workshops, Maßnahmen und Erhebungen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anwesenheiten aller MitarbeiterInnen während der Dienstzeit durchgeführt wurden.

Als Maßnahmenziele definiert wurden die Verbesserung der internen Kommunikation und der Arbeitszufriedenheit, ein gesunder Umgang mit Arbeitsdruck, die Steigerung des Wohlbefindens und die Reduktion von Krankenständen.

Beispiele umgesetzter Maßnahmen:
• Unterschiedliche Workshops wie Stress- und Burnout-Prävention, Augentraining, Rückentraining, Achtsamkeit, Zeitmanagement, gesunde Mahlzeit, Ernährungsvorträge, Rauchfrei in 6 Wochen
• Ausbildung von vier Bewegungsmultiplikatorinnen zur Förderung der körperlichen Fitness und Gründung des Projektes „MitarbeiterInnen bewegen MitarbeiterInnen“
• Die interne Kommunikation wurde durch eine eigene Whats-App-Gruppe und ein für jeden zugängliches Gesundheitsboard erleichtert.

Aufgrund sehr guter Ergebnisse wird das BGF-Projekt dauerhaft implementiert. Das BGF-Gütesiegel wurde für den Zeitraum 2020–2021 zuerkannt und die Integrationsvereinbarung abgeschlossen.

Justizzentrum Leoben
Kategorie 3 (51 bis 250 MitarbeiterInnen)
„Betriebliche Gesundheitsförderung“
 

"MitarbeiterInnen bewegen MitarbeiterInnen"

Das Justizzentrum Leoben ist im Bereich der Rechtsprechung in Zivil- und Strafsachen tätig und wiederholt Teilnehmer bei „fit im job“. Letzteinreichung 2018!

BGF ist Führungsaufgabe
Ziel einer erfolgreichen betrieblichen Gesundheitsförderung im Justizzentrum Leoben ist es, dass BGF als Führungsaufgabe wahrgenommen wird und in bestehende Managementsysteme integriert ist. Der Stellenwert der Gesundheit wird im Justizzentrum Leoben immer bedeutender, was sich insbesondere auch in der Unterstützung der Präsidentin des Landesgerichts Leoben samt ihrer Teilnahme an diversen Workshops zeigt.

Potenziale erkennen und fördern
Die wichtigste Aufgabe gesundheitsfördernder Personalführung und Arbeitsorganisation besteht darin, die Fähigkeiten der MitarbeiterInnen bei der Arbeitsgestaltung zu berücksichtigen, möglichst viele MitarbeiterInnen sollen an Planungen und Entscheidungen beteiligt werden. Die Beteiligungsmöglichkeiten reichen von der Teilnahme an Gesundheitszirkeln, Gestaltung von MbM (MitarbeiterInnen bewegen MitarbeiterInnen), Mitarbeit bei Workshops, Frage- und Feedbackbögen u. v. m.
Aus der Arbeit der Gesundheitszirkel entsteht zu Beginn jeden Jahres ein Maßnahmenplan, der bis zum Jahresende umgesetzt wird.

Prävention in Zeiten von Corona
Aufgrund der Pandemie waren umfangreiche Schutzmaßnahmen wie das Aufstellen von Desinfektionsspendern, Anbringen von Hygieneschildern, vorzugsweise Führen von Telefonaten (Amtstag) anstatt persönlichem Kontakt, Forcieren von Homeoffice mit zur Verfügung gestellter Hardware, Motivation der Richter, Verhandlungen via ZOOM abzuhandeln, notwendig.

Gerichtsvollziehern, welche bei den Vollzügen vor Ort oftmals mit aggressiven Hunden konfrontiert sind, wurde der Workshop „Hund und Mensch – Begegnung ohne Missverständnisse“ angeboten.

Gesunde Ernährung im Betrieb
Weitere Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung reichen von Vorträgen zum Thema „Ernährung und Immunsystem“ mit anschließendem Kochworkshop, Workshops für die psychische Gesundheit wie „Humor – von den Gewichten des Alltags befreien“, über Workshops zur Steigerung der Lebensfreude bis zur Eröffnung des Sozialraumes nach dem Corona-Lockdown mit einem 7-gängigen Eröffnungsmenü.

Universität Graz
Kategorie 4 (über 250 MitarbeiterInnen)
„Betriebliche Gesundheitsförderung“
 

"We work for tomorrow!"

Gerne und gesund arbeiten durch Betriebliche Gesundheitsförderung. Ein erfolgreiches BGF fußt auf der Partizipation aller MitarbeiterInnen – so auch an der Universität Graz.

Nachhaltige BGF-Ausrichtung an der Uni Graz
Was im Jahr 2013 mit einer umfassenden Ist-Analyse quasi nach BGF-Lehrbuch begann, entwickelte die Universität Graz konsequent in Richtung strategisch-betriebliches Gesundheitsmanagement weiter. Der partizipative Gedanke in allen Schritten der BGF hatte dabei höchste Priorität. Nicht nur bei der Projektumsetzung, auch bei den zahlreichen und innovativen Maßnahmen konnte man intern aus dem Vollen schöpfen und auf Expertise in Lehre und Forschung zurückgreifen. Im Entwicklungsplan 2022–2027 ist die BGF als eigener Punkt verankert. Dies unterstreicht die nachhaltige BGF-Ausrichtung der Universität Graz.

Beispiele umgesetzter Maßnahmen:
• Beratungsstelle für MitarbeiterInnen bei beruflichen und privaten Problemen, in Entscheidungs- und Konfliktsituationen
• Zentrum „unikid & unicare“ zur Beratung und Unterstützung von Studierenden und MitarbeiterInnen mit Kindern und zu pflegenden Angehörigen inkl. Uni-Kinderkrippe, Uni-Kindergarten, Tagesmütter, Ferienangebot der „Science Holidays“ u. v. m.
• Gezielte Angebote für Lehrlinge (z. B. Suchtprävention)
• Angebot des OMG-Cafés (Online-Meet-and-Greet) im Zuge der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen
• Umfassendes Sportprogramm inkl. Dusch- und Umkleidemöglichkeiten an 12 verschiedenen Orten
• Uni-Graz-Fahrrad, Fahrrad-Checks und Förderungen bei der Anschaffung eines E-Bikes
• Maßnahmen im Wiedereingliederungsmanagement

Entwicklung neuer & Adaption bewährter Maßnahmen
Das Angebot der Maßnahmen richtet sich nach den Bedürfnissen der Beschäftigten, welche sich aus den Analyseergebnissen der MitarbeiterInnenbefragungen und -gespräche, Arbeitsplatzbegehungen sowie Einzelgespräche ergeben. Dies ermöglicht die Entwicklung von Maßnahmen, unterstützt Fokusgruppen und Gesundheitszirkel und dient letztlich dem Commitment im Rahmen der BGF.

Fachliche Weiterentwicklung der Führungsebene
Die Entwicklung von Führungskräften hat an der Uni Graz eine besonders hohe Priorität. Dabei geht es nicht nur um die fachliche Entwicklung, sondern auch um die von persönlichen und sozialen Kompetenzen und die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der gesundheitsförderlichen Führung. Im Jahr 2020 gab es Angebote speziell für Führung in der Distanz bzw. Führung im Homeoffice.

Sozialhilfeverband Bruck-Mürzzuschlag
Kategorie 4 (über 250 MitarbeiterInnen)
„Betriebliches Gesundheitsmanagement"
 

"Miteinander Mensch bleiben!"

Der Sozialhilfeverband Bruck-Mürzzuschlag hat die Vorteile betrieblicher Gesundheitsförderung erkannt und investiert dauerhaft in die Gesundheit seiner MitarbeiterInnen und BewohnerInnen.

„Miteinander Mensch bleiben“
Dies ist der Leitsatz des Sozialhilfeverbandes Bruck-Mürzzuschlag, Träger von 8 Pflegeheimen, 2 Tageszentren, einem Logistikzentrum und einem gesonderten Standort für die Geschäftsleitung.
Der Sozialhilfeverband hat bereits im Jahr 2014 mit dem Projekt „Langsam wachs ma z’samm“ ein betriebliches Gesundheitsförderungsprojekt gestartet. Mittlerweile ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement fix in die Aufbau- und Ablaufstruktur des Unternehmens implementiert und wird nachhaltig umgesetzt. Es wird ein enger Kontakt zwischen den Führungskräften und den gesundheitsbeauftragten MitarbeiterInnen gehalten, die Rückmeldungen über die Bedarfe jedes einzelnen Hauses geben.

Stärkung der Widerstandskräfte
Im Jahr 2020 musste die BGF-Planung auf die zusätzlichen Belastungen durch die Covid-Pandemie angepasst werden, da vor allem der Pflegebereich in dieser Zeit besonders gefordert wurde und die Arbeitsstrukturen laufend angepasst werden mussten. Im Rahmen des BGF wurden unter anderem Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Widerstandskräfte gesetzt wie z. B. Achtsamkeitstrainings, Atemübungen und progressive Muskelentspannung.

Weitere BGM-Maßnahmen:
• über Fit2Work wurde ein Wiedereingliederungsmanagement implementiert
• vielseitige Bewegungsangebote werden umgesetzt, u. a. die Initiative Walk4Fun
• unternehmenseigene Frischküchen versorgen BewohnerInnen und MitarbeiterInnen mit gesunden und regionalen Gerichten
• Akutmassagen werden für alle MitarbeiterInnen angeboten

Evaluierung psychischer Belastungen
Im letzten Jahr wurde ein Schwerpunkt auf die Evaluierung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz gelegt, die der Betrieblichen Gesundheitsmanagerin sehr wichtig war. Der Sozialhilfeverband möchte auf Basis der Auswertung des Arbeitspsychologen gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit der MitarbeiterInnen zu schützen beziehungsweise zu fördern.

Einsteigerförderungen 2021

Kategorie 1 - Betriebe 1-10 MitarbeiterInnen

Prisma Competences GmbH

Die Prisma Competence GmbH hat im vergangenen Jahr erstmals Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung gesetzt. Mit der Einsteigerförderung erhält das Unternehmen Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer BGF-Projekte.

Sonderpreis „BGF in der Arbeitswelt 4.0“

Lukmann Consulting GmbH
Kategorie 1 (1 bis 10 MitarbeiterInnen)
„Betriebliche Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt 4.0“
Pichling bei Mooskirchen
Kontakt: 
Projekt

"Technologieunterstützte Prozessoptimierung"

Bei „fit im job 2021“ wurde ein besonderes Augenmerk auf das Thema „Digitalisierung in der Arbeitswelt“ gelegt. Der Sonderpreis dafür ging an die Entwicklerfirma Lukmann Consulting GmbH.

Das recht junge Unternehmen entwickelte sich von einer Unternehmensberatungsfirma in Richtung Softwareentwicklung mit dem zentralen Fokus auf technologieunterstützte Optimierung von Geschäftsprozessen. Dieses Wissen und die gewonnenen Erkenntnisse wurden nicht nur an andere Firmen verkauft, sondern brachten im Unternehmen den eigenen MitarbeiterInnen Verbesserungen im Sinne einer Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Auf Basis einer neuen Software mit integriertem Projektmanagement-Modul war der Weg zu einer enormen Effizienzsteigerung, klaren Abläufen, optimalen Informationsweitergabe innerhalb der Belegschaft etc. gegeben, sodass damit eine Wochenarbeitszeitreduktion von 38,5 auf 30 h möglich wurde – bei vollem Lohnausgleich und einer Reduktion der Krankenstände um 25 %.

Regelmäßige Mitarbeitergespräche, Zielmeetings etc. bewirken einen laufenden Informationsaustausch und die Möglichkeit, sich aktiv mit neuen Ideen einzubringen; gemeinsame Freizeitaktivitäten stärken darüber hinaus das Gemeinschaftsgefühl.

Umgesetzte BGF-Maßnahmen:
• Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich, 30 Stunden Normalarbeitszeit pro Woche, 5-Tage-Woche à 6 Stunden mit flexiblen Arbeitszeiten (Gleitzeit)
• Unterstützung der Software-Entwickler durch „künstliche Software-Entwicklerin“ und Einführung digitaler Arbeitszeiterfassung und Projektmanagement
• Regelmäßige Teambuildings (monatliche Dart-Challenge, Tischfußball, …)
• Gratis Mineralwasser, Tee, Obst, Süßes etc. stehen allen zur Verfügung
• Gemeinsame Zielentwicklung und offene Gesprächskultur führten zu einer Motivationssteigerung der MitarbeiterInnen etc.

Neuralgische Ansatzpunkte
Betriebliche Gesundheitsförderung hat in diesem Unternehmen an einem neuralgischen Punkt angesetzt: Arbeitsorganisation und Arbeitsprozesse unter Einbeziehung der MitarbeiterInnen. Die dadurch ermöglichte Arbeitszeitreduktion ermöglichte eine deutliche Verbesserung der Work-Life-Balance. Mitarbeitergespräche und gemeinsame Zielvereinbarungen fördern zudem die Arbeitszufriedenheit und führten zu einer Reduktion von Krankenständen und Fluktuation und steigern die Motivation.